Sommerausflug zu den "Naumer Hinkeln"

Einen abwechslungsreichen Nachmittag haben Bewohner des Treburer Seniorenhauses beim Nauheimer Geflügel- und Vogelzuchtverein verbracht. Mit dabei ein rüstiger 88-Jähriger, der selbst mal Hinkel züchtete.

Seit 15 Jahren besuchen Bewohner des Seniorenheims in Trebur einmal im Jahr den Nauheimer Geflügelzuchtverein. Helmut Hammel (Foto oben) war selbst einmal Mitglied und züchtete Hühner und Wellensittiche.

Der 88-jährige erinnert sich noch gut an die damalige Zeit. 1951 wurde er Mitglied und half dabei, die Parzellen aufzubauen und das Vereinsgelände herzurichten. »Jetzt wohne ich im Heim und kann nicht mehr so«, sagt Hammel weniger Wochen vor seinem 89. Geburtstag.

30 bis 40 Hühner hatte er damals und daher immer frische Eier, die er auch verkaufte. Dass er weiß, wie man ein Huhn richtig anfasst, damit es sich wohl fühlt, beweist er, als ihm der Vereinsvorsitzende Reiner Förster eines seiner Zwerghühner reicht.

Isabell-porzellanfarbig“ ausgeprägt ist die aus Belgien stammende Rasse, und so eine Henne legt bis zu 90 Eier pro Monat. Die sind zwar deutlich kleiner als ein Standardhühnerei, schmecken aber ganz hervorragend.

 

Alles für die Besucher

Um eine Henne aus seiner Parzelle zu holen, begibt sich Reiner Förster auf gefährliches Terrain. Einige Hähne halten es für keine gute Idee, dass da ein Mensch zu ihnen kommt.

Ich hab kurze Hosen an. Hau ab«, ruft er einem Hahn zu und greift beherzt nach ihm. Doch ein spitzer Schnabel pickt in den menschlichen Unterarm, so dass Blut fließt. Mit Pflaster schnell verarztet nimmt Förster eine Henne mit, die sich zu benehmen weiß und die liebevollen Streicheleinheiten von Helmut Hammel gern über sich ergehen lässt.

Die Heimbewohner haben es sich bereits im Schatten gemütlich gemacht, als Magdalena Eberling (Foto unten) mit ihrem Akkordeon vorbeischaut und mit großem Hallo begrüßt wird.

Sie leitet donnerstags im Heim einen musikalischen Nachmittag und unterhält auch bei den Geflügelzüchtern die Heimbewohner mit alten Gassenhauern wie „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen“.

 

Wieder eine Brutmaschine?

Es  ist recht heiß, so dass die Besichtigung der 24 Parzellen auf dem Vereinsgelände in Etappen von den Besuchern begangen werden. Neben dem Besuch einmal im Jahr hat der Verein den Heimbewohnern vor einigen Jahren auch einen Schaubrüter, eine Brutmaschine mit Glasfenstern an den Seiten, zur Verfügung gestellt. Das sei sehr spannend gewesen, da man den Küken beim Schlüpfen zusehen konnte, erinnert sich Monika Zentgraf vom Sozialdienst des Seniorenheims.

Aus 28 Eiern schlüpften 21 Küken zu Ostern, die später sogar bei der Lokalschau einen Pokal gewannen. Auf Nachfrage, ob das wiederholt werden könne, gibt es vom Vorsitzenden eine positive Antwort. Wenn alles klappt, wird im kommenden Frühjahr wieder ein Schaubrüter mit Wachteleiern bei den Senioren in Trebur stehen.

 

Weitere gemeinsame Aktionen angedacht

Vereinsvorsitzender Reiner Förster, der seit Februar den Vorsitz hat, denkt auch über weitere Aktionen gemeinsam mit dem Seniorenheim nach. Möglich wäre eine kleine Vogelschau direkt im Heim, bei der auch Bewohner, die weniger mobil sind, die Hühner und anderes Geflügel sehen könnten.

Für Reiner Förster ist es wie Urlaub, wenn er sich auf dem Vereinsgelände aufhält. »Das ist ein echter Ruhepol für mich«, schwärmt er. Und die Senioren, die dort im Schatten, begleitet von Akkordeonmusik, auch ein Abendessen kredenzt bekommen, genießen gleichermaßen den Sommerabend bei den Geflügelzüchtern.

 

 

 

Seniorenheim Trebur

Eichenstraße 10

65468 Trebur

Telefon 0 61 47 / 6898 - 0

Telefax 0 61 47 / 6898 -499

E-Mail: trebur@seniorenheime-adrian.de

 

 

 

Seniorenhaus Nauheim

Konrad-Adenauer-Allee 34-40

64569 Nauheim

Telefon 0 61 52 / 95 52 -0

Telefax 0 61 52 / 95 52 499

E-Mail: nauheim@seniorenheime-adrian.de

 

 

 

Seniorenpark Bischofsheim

Schulstraße 60

65474 Bischofsheim

Telefon 0 61 44 / 33 74 -0

Telefax 0 61 44 / 33 74 -499

E-Mail: bischofsheim@seniorenheime-adrian.de