Neuer Einrichtungsbeirat im Treburer Seniorenheim

Der 84 Jahre alte Helmut Roth (auf dem Foto in der Mitte) ist Vorsitzender des neuen Einrichtungsbeirats im Alten- und Pflegeheim in der Eichenstraße 10. Dem Metzgermeister außer Dienst steht eine ortsbekannte frühere Erzieherin zur Seite.

An der Spitze des Einrichtungsbeirats aus dem Komplex des Alten- und Pflegeheims, zu dem auch eine Wohngemeinschaft und das „Wohnen mit Service“ gehört, steht Helmut Roth.

Der Senior ist 84 Jahre. Vor allem ältere Treburer kennen ihn noch als Metzgermeister in der Hauptstraße. Als Gewerbetreibender war er in seiner Heimatgemeinde viel beschäftigt und unterwegs, doch nun übernehme er auch gerne Verantwortung für die Mitbewohner im Seniorenheim, sagte Roth nach seiner Wahl vor wenigen Tagen.

Allein muss er die anfallenden Aufgaben nicht bewältigen. Der neu zusammengesetzte Einrichtungsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Dazu gehören Wilhelmine Müller aus der benachbarten Einrichtung „Wohnen mit Service“, Margarete Hartmann, Willi Kranz und Ute Bauer.

Tante Minchen

Auch die 91 Jahre alte Wilhelmine Müller dürfte vielen in Trebur noch bekannt sein – als „Tante Minchen“. Sie war Erzieherinnen in verschiedenen kommunalen Kindergärten, so dass Generationen von Kindern bei ihr einen Teil ihres jungen Lebens verbracht haben. Sie wurde aus der Mitte des Einrichtungsbeirats, der zwei Jahre im Amt bleibt, zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Roth und Müller hatten zuvor bei der Beiratswahl jeweils 23 Stimmen erhalten, 22 Voten entfielen auf Hartmann, 20 auf Kranz und 14 auf Bauer. Acht Bewohner hatten kandidiert. Das Gremium gilt als Kollektivorgan.

Die Mitwirkung an allen Entscheidungen, von denen die Bewohner unmittelbar betroffen sind, sei gesetzlich vorgeschrieben, erklärte Silvia Roth, Leiterin des Sozialdienstes.

Mitspracherecht

So genieße der Einrichtungsbeirat ein Mitspracherecht, wenn Veranstaltungen, Feste und Ausflüge vorbereitet werden. Auch auf die Zusammenstellung des Speiseplans achte der Einrichtungsbeirat.

„Das ist gerade jetzt wichtig, wenn wir die Kost ein wenig von Winter auf Sommer umstellen“, erklärte Sozialdienstmitarbeiterin Monika Zentgraf.

Auch in problematischen Fällen, die im alltäglichen Ablauf des Heimbetriebs möglichst vermieden werden sollten, kann der Einrichtungsbeirat seinen Einfluss geltend machen, „etwa wenn jemand mit dem Pflegedienst unzufrieden sein sollte“, wie Zentgraf sagte. In etwaigen Konfliktfällen werde Heimleiter Michael Adrian hinzu gezogen, erläuterte Roth.

Ausflug

Eine Frage, die in Kürze zu klären ist, stelle das Gremium sicherlich nicht vor große Aufgaben. Am 15. Mai ist ein Ausflug mit Bus und Schiff geplant, zunächst nach Bingen, anschließend auf dem Rhein nach Boppard.

Aber wohin geht es nach der Rückkehr zum geselligen Abschluss? „Das müssen wir noch diskutieren“, hieß es aus der Mitte des Beirats. Möglich sei eine Einkehr in der Gaststätte am Oberwiesensee oder eine Rückkehr mit anschließend geselliger Runde im Seniorenheim.

Fitte Bewohner mit Helmut Roth und seine Mitstreiter können sich vorstellen, es sich nach der Rheintour auch noch am Oberwiesensee gemütlich zu machen. Doch bei der Entscheidung müsse das Gremium berücksichtigen, dass viele Zimmernachbarn nicht mehr so mobil sind und sich auch wieder auf ihr Zimmer freuen. „Das kriegen wir schon“, zeigte sich die Runde zuversichtlich.