Toulouse und Jasper besuchen die Senioren regelmäßig

Das Treburer Seniorenheim hat wieder eine besondere Form der Betreuung aufgenommen. Regelmäßig werden die älteren Menschen von der Nauheimerin Petra Popall und dem Geinsheimer Stefan Lauer in Begleitung von zwei Therapiehunden besucht, die eine ausgesprochen positive Wirkung auf Menschen mit Handicap haben.

Es geht um Toulouse und Jasper. Toulouse ist ein drei Jahre alter Golden Retriever aus Frankreich. Er kommt an der Leine, die von Petra Popall geführt wird, während Stefan Lauer den sieben Jahre alten Jasper führt. Beide Vierbeiner haben eine Ausbildung als Therapiehund beim DRK-Landesverband absolviert.

Brave Tiere, wohl erzogen

Sie wirken aufgeweckt und interessiert, sind aber völlig zahm. Völlig ruhig halten sie sich unter vielen Menschen auf, selbst wenn großer Trubel herrscht. Keine angelegte Ohren, kein eingezogener Schwanz, kein Knurren ist zu hören, wenn die Hunde von Heimbewohnern wie aus dem Nichts angefasst werden. Genau dafür seien sie trainiert, betont Petra Popall.

Vor etwas mehr als einem Jahr begann sie die rund sechs Monate dauernde Ausbildung mit Toulouse. Jasper, der ältere, hat die Schulung schon einige Jahre hinter sich. In Bad Homburg und Friedberg bekommen DRK-Hunde die nötige Gelassenheit beigebracht – und nicht nur die Hunde. Auch die Hundeführer müssen sich prüfen lassen.

Eine bundesweite Besonderheit ist unter diesem Aspekt der Geinsheimer Stefan Lauer. Schon 2008 besuchte er mit einem DRK-Therapiehund das Treburer Seniorenheim. Dann aber erlitt der junge Mann einen Schlaganfall. Inzwischen sitzt er im Rollstuhl. Petra Popall lernte ihn über das Rote Kreuz kennen und lud ihn ein, mit ihr und beiden Hunden das Alten- und Pflegeheim zu besuchen.

Gemeinsame Ausbildung

Da Hundeführer und Hund gemeinsam die Ausbildung absolvieren müssen, war eine erneute Prüfung fällig. Nun sei Stefan Lauer deutschlandweit der einzige fachlich geprüfte Therapiehundeführer, der die Ausbildung zwei Mal gemacht hat. Auch dem vom Schicksal gebeutelten Mann ist anzumerken, wie gut es ihm tut, wieder eine sinnvolle Beschäftigung auszuüben.

Ähnlich wirkten die Therapiehunde auf Senioren, berichtet Monika Zentgraf vom Sozialdienst des Alten- und Pflegeheims. Viele Heimbewohner stammten aus einer ländlichen Gegend und seien es von zu Hause gewohnt gewesen, mit Tieren zu leben, seien es nun Hund, Katzen oder Hühner gewesen. Sobald sie Kontakt mit Toulouse oder Jasper hätten, blühten sie förmlich auf oder zeigten körperliche und mentale Reaktionen, die sonst eher selten zu sehen seien.

Blick in die Augen

Man erkennt es an ihren Augen“, beschreibt Petra Popall, wie Ältere reagieren, die möglicherweise dement sind und sich sonst eher von der Außenwelt abkapseln. „Das ist eben etwas anderes, ein warmes, weiches Fell zu streicheln als ein auch noch so gut gemeinter Händedruck“, ergänzt Monika Zentgraf, was sie beobachtet hat, wobei sie erklärt, dass natürlich niemand gedrängt werde, sich mit den Hunden zu befassen.

Altenheimbetreiber Michael Adrian habe sofort zugesagt, als Petra Popall ihr Besuchsangebot unterbreitete. „Mir geht es gut und ich möchte etwas zurückgeben“, sagt die Frau vom DRK. Es sei eine einmalige Chance, dass Ältere davon profitieren könnten, zeigt sich Monika Zentgraf dankbar.

Toulouse und Jasper scheinen nicht minder angetan. Vor den Besuchen im Seniorenheim bekommen sie eine Dienstkleidung angelegt. So wüssten sie, dass jetzt nicht nur Gassigehen angesagt sei. „Und dann wedeln sie wie ein Quirl mit dem Schwanz“, erzählt Petra Popall.

 

 

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