Einsam an Weihnachten? Aber nicht im Seniorenhaus!

Trotz aller Besinnlichkeit war über Weihnachten im Alten- und Pflegeheim ein ständiges Kommen und Gehen zu beobachten. In Scharen nutzten die Angehörigen die Möglichkeit, ihren Lieben einen extra Besuch abzustatten. Höhepunkt war die Feier am Heiligabend.

Für Christa und Ralf Ackermann (nächstes Foto unten) war es selbstverständlich, dass sie am 24. Dezember ins Seniorenhaus gingen. Sie besuchten den Vater von Ralf Ackermann, den 90 Jahre alten Heinz Ackermann, den manche Einheimische noch aus den achtziger Jahren als Mitglied der Tanzsportabteilung beim Turnverein kennen. Er gehörte seinerzeit zu den Mitgründern der Sparte.

Häufige Besuche

Wir haben es nicht weit und besuchen meinen Vater auch sonst zwei Mal pro Woche. Da ist es selbstverständlich, dass wir auch heute hier sind“, erklärte Ralf Ackermann, langjähriger zweiter Vorsitzender des hiesigen Ski-Clubs. Mit seiner Frau gesellte er sich zu dem Senior, um mit ihm eine munteres Fest am Nachmittag des Heiligabends zu erleben.

Er hat leider Demenz und verwechselt uns auch mal mit seiner Schwester und seinem Bruder“, äußerte Christa Ackermann Verständnis für ihren Schwiegervater.

Die Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes kennen das. Leiterin Conchita Gemmerich erklärte, dass sich ihre Kolleginnen immer wieder die Zeit nähmen, um mit den Betagten zu reden – auch und gerade über früher und wie Weihnachten anno dazumal war. Das gelinge in Gesprächskreise und unter vier Augen.

Dass die rund 120 Menschen, die in der privat geführten Einrichtung in Konrad-Adenauer-Allee ihren letzten Lebensabschnitt verbringen, besonders wehmütig seien, erlebe sie nicht, sagte Gemmerich. Sie seien eher traurig, weil sie auch schlimme Zeiten durchgemacht hätten.

Ein Senior wie Heinz Ackermann erblickte 1926 das Licht der Welt, erlebte also noch als Jugendlicher und junger Mann den zweiten Weltkrieg.

Erinnerungsleistungen werden gefördert

Conchita Gemmerich stellte fest, dass die Älteren sich oft an eine Zwischenphase erinnerten – jene Jahre, in denen die Kinder von Zuhause längst ausgezogen waren und der Partner schon gestorben war. „Da waren sie allein und haben oft keine schöne Weihnachten verbracht.“ Im Seniorenhaus aber seien sie integriert und könnten ihre Erinnerungen teilen, sofern dies ihr gesundheitlicher Zustand zulasse.

Etwa 20 Prozent der Heimbewohner seien bettlägerig, erklärte Gemmerich. Sie könnten daher an der Feier nicht teilhaben. Zu ihnen hielten Sozialdienstmitarbeiter und Pflegerinnen den Kontakt. Die Geschenke der Heimleitung – Tüten voll mit nützlichen Gegenständen für den Alltag oder auch Süßigkeiten – bekämen sie ans Bett gebracht.

Nur wenige nicht dabei

Weniger als eine Hand voll der Senioren wollten aus persönlichen Gründen nicht teilnehmen. Das werde natürlich respektiert, betonte Gemmerich, bevor Heimleiter Marcus Schima die Gäste begrüßte und ein abwechslungsreiches Programm mit viel Musik und Gesang (vorheriges Foto oben), Weihnachtsgeschichten (nächstes Foto unten), vorgetragenen Passagen aus dem Lukas-Evangelium und einem gemeinsamen Büffet einleitete. Er machte den Älteren Mut, dass trotz aller altersbedingter Widrigkeiten das nächste Jahr gut werde.

Das hörte beispielsweise auch Carmen Ape mit ihrer 95 Jahre alten Großmutter, die seit drei Jahren im Seniorenheim lebt. Die Seniorin empfinde die heutige Zeit „viel schneller und hektischer als früher“, sei aber glücklich, dass sie ihr hohes Alter noch bewusst mitbekomme. „Sie ist immer bei der Sitztanzgruppe im Seniorenheim dabei“, freut sich ihre Enkelin über die rührige Oma.

Voller Vorfreude auf 2017 zeigte sich übrigens auch Heinz Ackermann. Er habe auch allen Grund dazu, verrieten sein Sohn und seine Frau. Denn nächstes Jahr wird der Neunzigjährige Ur-Opa, und vielleicht besucht ihn beim nächsten Weihnachtsfest sogar der jüngste Nachwuchs aus dem Hause Ackermann.

 

 

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